DGT-ITB Wissenschaftspreis 2020
Verleihung des DGT-ITB Wissenschaftspreises 2020 auf der Jahrestagung der DGT
Aufgrund der Corona Pandemie und den daraus folgenden Absagen der ITB und unserer Jahrestagung findet die Verleihung des Wissenschaftspreises 2020 in virtueller Form statt. Sehen Sie hier das Video mit den Preisträgern, den Glückwünschen der Sponsoren Studiosus und Amadeus und den Laudationen:
https://www.youtube.com/watch?v=vXj-CghZ9gQ
Sponsoren
Die DGT dankt den Sponsoren des DGT-ITB Wissenschaftspreises - Studiosus für die beste Nachwuchsarbeit und die beste Arbeit zum Thema Nachhaltigkeit im Tourismus und Amadeus für die beste Arbeit zum Thema e-Tourismus.
Preisträger*Innen des DGT-ITB-Wissenschaftsawards 2020
Beste Dissertation
Anna Scuttari, Eurac Research, Hochschule München
Betreuer: Prof. Dr. Harald Pechlaner
Mobility Spaces and Journey Experiences. Analysing the physical, sensory, social and emotional features of cycling and motorcycling tourism
Designing unique experiences for consumers has become an issue of primary importance for tourism. However, the experiences in motion (i.e. journey experiences) are still an underexplored field of analysis. Therefore, central to this research is the understanding and measurement of the physical, sensory, social and emotional features of motorcycling and cycling. Transport and mobilities geography, experience economy and affective science serve as theoretical foundations to assess the unique case study of a panorama road in the Dolomites UNESCO WHS, Italy. In the framework of a critical realist approach to knowledge production, a mixed methods strategy of concurrent quantitative/qualitative methods is implemented. Findings are relevant to both practice and theory, and include: the granular features of journey experiences, a cross-mode comparison and a deeper market knowledge on motorcycling and cycling tourism, and a set of methodological recommendations. Wider implications refer to experience design, niche marketing, traffic management and transport policy.
Beste Nachwuchsarbeit
Marcus Tänzel, Universität Innsbruck, Masterarbeit
Betreuer: Univ.-Prof. Dr. Mike Peters und Mag. Mag. Alexander Plaikner
Bankruptcy Prediction in Alpine Tourism - A West Austrian consideration
Da in der westösterreichischen Tourismusbranche zunehmend Unternehmensinsolvenzen anzutreffen sind, tritt die Bedeutung einer entsprechenden Früherkennung verstärkt in den Vordergrund. Aus diesem Grund ist das Ziel der Studie, ein Insolvenzvorhersagemodell für westösterreichische Tourismusbetriebe zu entwickeln, das finanzielle Kennzahlen, nicht-monetäre Informationen, Brancheneffekte sowie makroökonomische Faktoren umfasst.
Im Zuge dessen, wird eine Datenbank mit finanziellen und nicht-monetären Informationen von 2.075 zahlungsfähigen und 190 insolventen Unternehmen über den Untersuchungszeitraum der Jahre 2003 bis 2016 herangezogen. Die statistische Methode ist durch die logistische Regression definiert, auf deren Basis zwei Insolvenzvorhersagemodelle mit ein- und zweijährigen Prognosehorizonten generiert werden. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Kapitalstruktur, das Alter als auch die Größe der Unternehmen einen signifikanten Einfluss auf deren Konkurswahrscheinlichkeit aufweisen. Ergänzend tragen makroökonomische Faktoren, Branchen- und Standorteffekte zur Prognosekraft der konstruierten Modelle bei. Aus den vorliegenden Ergebnissen können Implikationen und Empfehlungen abgeleitet werden, die es westösterreichischen Tourismusunternehmen ermöglichen, zukünftige Krisen zu verhindern oder mögliche Neugründungen erfolgreich zu gestalten.
Beste Arbeit zum Thema etourism
Theresa Schmidt, Management Center Innsbruck, Masterarbeit
Betreuerin: Dr. Barbara Theiner
Der Einfluss von sozialen Medien auf den kundenbezogenen Markenwert in alpinen Destinationen
Diese Studie verfolgt das Ziel, den Einfluss von Social Media Marketing Aktivitäten (SMMA) auf den kundenbezogenen Markenwert von Destinationen (CBDBE) zu erforschen. Dieser wird mithilfe der Konstrukte Brand Awareness, Brand Image, Brand Quality, Brand Value und Brand Loyalty definiert.
Mithilfe einer Online-Umfrage über die Social Media einer alpinen Destination in Tirol, wurden 353 Personen befragt. Die Datenauswertung wurde mittels Korrelations-, Faktoren- und Regressionsanalyse durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass SMMA einen Einfluss auf CBDBE haben. Die Dimension Brand Loyalty wird am signifikantesten beeinflusst, jedoch ist auf Brand Value kein Einfluss nachweisbar. Entertainment, Trendiness und WOM sind die bedeutendsten Faktoren, während Customization die schwächste Komponente in der gesamten Datenauswertung darstellt.
Das Forschungsfeld bzgl. der Konstrukte CBDBE und SMMA im Kontext von alpinen Destinationen sowie die Ausarbeitung derer einzelner Komponenten, sind von hoher Bedeutung. Somit können Destinationen von den herausgearbeiteten Handlungsempfehlungen profitieren, indem sie diese in ihrer eigenen Social Media/ Markenstrategie implementieren.
Beste Arbeit zum Thema Nachhaltigkeit
Milena Patzke, Hochschule Rhein-Waal, Bachelorarbeit
Betreuer: Prof. Dr. Dirk Reiser
Herausforderungen von Zertifizierungen für die nachhaltige Hotellerie und die Möglichkeit der Weiterentwicklung
Zertifizierungssysteme zur Beurteilung der Nachhaltigkeit von Hotelbetrieben weisen eine auffallend starke Ausrichtung an die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit auf. Herausforderungen gehen bei diesen Zertifizierungen daraus hervor, dass das Interesse an sozialer Nachhaltigkeit im Tourismus wächst, gleichzeitig gibt es nur wenige bis keine brauchbaren Ansätze um die soziale Dimension umfassend und branchenorientiert in entsprechende Zertifizierungssysteme einzubinden. Anhand der potentiellen Integration einer Berichterstattung mit starker Gewichtung sozialer Aspekte, in eine ökologisch ausgerichtete Zertifizierung für nachhaltige Beherbergungsbetriebe, wird die Möglichkeit einer einfachen und zielführenden Weiterentwicklung eines Zertifizierungssystems untersucht. Hierbei werden sowohl die indivi-duellen Herausforderungen des Zertifizierungssystems, als auch die speziellen Ansprüche der nachhaltigen Hotellerie berücksichtigt und insgesamt sechs Kernherausforderungen analysiert. Unter der Hinzunahme von Expertenaussagen wird deutlich, dass Weiterentwicklungen der Zertifizierungen in der Hotellerie grundsätzlich wünschenswert sind. Die Umsetzung ist jedoch aufgrund spezieller Anforderungen der Branche, nicht durch eine universelle Integration eines sozial ausgerichteten Systems möglich.